Gemeinde Dettingen an der Iller

Liebherr verbaut 20 Millionen
Großbaustelle in Dettingen: Im neuen Werk werden Baumaschinen vertrieben und repariert.
Von Beate Reuter-Manz

Mitarbeiter der Liebherr Baumaschinen Vertriebs- und Service GmbH in Kirchdorf freuen sich, obschon es der eine oder andere bald ein paar Kilometer weiter zur Arbeit haben wird. Zum Jahresende beziehen etwa 60 Kirchdorfer Liebherrianer einen modernen Arbeitsplatz im nahen Detttingen.

Die Riesenbaustelle in der kleinen Illertal-Gemeinde sticht Autofahrern auf der A7 regelrecht ins Auge. Rund 34.000 Quadratmeter Grund kaufte Liebherr in dem Gewerbegebiet in allernächster Nähe zum Autobahnanschluss und nördlich des Lidl-Zentrallagers. Bürgermeister Alois Ruf freut sich, dass es gelang „eine Weltfirma wie Liebherr“ im Ort ansiedeln zu können.

Die neue Liebherr-Niederlassung wird gebaut als markanter Komplex. Allein das Bürogebäude mit vorgelagerter Kantine und Terrasse ist 70 Meter lang und 16 Meter breit. Für die Verwaltung sind etwa 3000 Quadratmeter Fläche vorgesehen. Für die Logistik in einem Zwischenbau rund 1200 und für eine Reparaturhalle ungefähr 2200 Quadratmeter. Dadurch könnten die flächenmäßig ausgeschöpften Kapazitäten in Kirchdorf entlastet werden, sagt Geschäftsführer Kühner.

Die LBV-Gesellschaft in der Liebherr-Unternehmensgruppe ist seit 10 Jahren in Kirchdorf ansässig. Vor dort aus verkauft und vermietet sie seither Erdbewegungs- und Materialumschlagmaschinen und stellt den Service für diesen Fuhrpark sicher. Darunter fallen Radlader, Mobil- und Raupenbagger, knickgelenkte Muldenkipper und ähnliche. „Wir sind quasi der Liebherr-eigene Händler“, konkretisiert Geschäftsführer Kühner.

Diese Aufgabenfelder stehen auch am neuen Standort im Fokus. Eine Produktion wird es nicht geben. Die neue Reparaturhalle wird ausgestattet mit Hochleistungs-Technik. Kühner bezeichnet die Werkstatt als Herzstück für einen gut funktionierenden Service. Selbiger ist heutzutage gefragter denn je, kostet der Ausfall einer Maschine die Baustellen-Betreiber täglich doch immense Summen. „Das muss deshalb zügig gehen. Ersatzteile müssen schnell bei uns sein“. Kühner gerät ins Schwärmen, denkt er an die neue Reparatur-Halle mit den zwei mächtigen Hallenkränen, an die 17 Meter lange Montagegrube, den Schlossereibereich oder die Waschhalle. i-Tüpfchen: Fußbodenheizung im gesamten Werkstattbereich.

Was den 60-Jährigen Geschäftsführer aus Weißenhorn genauso freut: Im Herbst 2022 wird die LBV Dettingen zum Ausbildungsbetrieb im gewerblichen Bereich. „Wir können dann unseren eigenen Nachwuchs heranziehen“, sagt er. Konkret geht es um Ausbildungsplätze für Berufe wie Land- und Baumaschinenmechatroniker. Mittelfristig sollen in Dettingen 20 neue Arbeitsplätze entstehen.

Die Beschäftigten freuen sich jedenfalls auf viel Platz in neuen, hellen Büros und modernen Besprechungsräumen – mit ausgeklügeltem Heizsystem für harte Winter und einer Kühldecke in heißen Sommern.