Sehenswertes der Gemeinde Dettingen an der Iller
Kirche Mariä Himmelfahrt
Im Denkmalbuch eingetragen
Dieses für ein Dorf in der seinerzeitigen Größe sehr stattliche Gotteshaus wurde 1911/1913 nach dem Abbruch der in den ältesten Teilen auf das Jahr 1271 zurückdatierten Vorgängerkirche erbaut.
Der Neorenaissancebau besteht aus einem Langhaus mit flacher kassetierter Decke, einem Querhaus mit kassetiertem Tonnengewölbe und einem halbrund schließenden Chor. Die neoklassizistischen Altäre, die nach Entwürfen von Franz Müller (Saulgau) hergestellt worden sind, beziehen sich thematisch ganz auf die Kirchenpatronin: rechter Seitenaltar mit Mariä Verkündigung, linker Seitenaltar mit Christi Geburt sowie im Hochaltar Mariä Himmelfahrt mit ihren Eltern Anna und Joachim.
- Baubeginn: Frühjahr 1911 (Pfarrer Alois Eisenbarth)
- Feierliche Grundsteinlegung: 28. April 1912
- Benedizierung: 27. März 1913
- Konsekration: 22. Mai 1925
- Turm: 42 m hoch
Unterdettinger Kapelle
Denkmalgeschützt
Das heutige Bauwerk stammt mit Ausnahme des Turmes, der noch viel älter ist, aus dem 18. Jahrhundert.
Die Kapelle ist dem heiligen Vitus und der heiligen Agatha geweiht. Im Innern befinden sich schöne spätbarocke Holzfiguren. Im Turm läutet täglich eine Glocke, die im Jahr 1510 gegossen worden ist.
- Erbaut ca. 1720
- Innenausstattung aus dem 18. und 19. Jahrhundert
- Baulast liegt seit 1841 bei der Bürgerlichen Gemeinde
- Innen- und Außenrenovierung 1983/1984
- Außenrenovierung im Jahr 2008
- Neugestaltung des Vorplatzes und Aufstellung der Sankt Vitus-Säule: 2012
- Turm: 18m hoch
- Glocke aus dem Jahr 1510
Alte Post
Gegenüber der Kapelle
In früheren Zeiten bis ca. 1640 stand an diesem erhabenen Platz das Pfarrhaus der Unterdettinger Pfarrei.
Dieses Gebäude wurde 1830/40 erbaut. Früher zur benachbarten Brauerei (Gasthaus 'Zum Adler') gehörend. Ab Eröffnung des regelmäßigen Postbetriebes in unserem Dorf bis 1955 Poststation. Seit 1980 unter Denkmalschutz. Wegen undichtem Dach und drohendem Verfall im Jahr 1992 Erwerb durch die Gemeinde und Neueindeckung des Daches durch Unterstützung aus der Dorfentwicklungs- und Denkmalförderung. 1994-96 von Familie Veit gekauft, saniert und schön renoviert.
Autobahnraststätte
Erste künstlerisch gestaltete Autobahn-Raststätte Deutschlands
- Erste nach Vorbild von österreichischen Raststätten (u. a. eine von F. Hundertwasser bei Wien) künstlerisch gestaltete Raststätte in Deutschland
- eröffnet im November 1997
- soll Toleranz, Völkerverbindendes und Gastfreundschaft Baden-Württembergs / Deutschlands zum Ausdruck bringen
- Farbtupfer auf der oft langweiligen Autobahn-Fahrt
- in den Medien wurde schon oft darüber berichtet
- u. a. im Nachrichten-Magazin Fokus: "Attraktivste Raststätte an der langen A7" und "Hier lohnt sich ein Halt"
Wasserturm
Der Dettinger Wasserturm
Unser Dettinger Wasserturm (Höhe: 28 m) wurde 1951 erbaut und ist seither ein Wahrzeichen unseres Dorfes.
Besonders markant ist er seit der künstlerischen Gestaltung der Außenfassade im Frühjahr 1999 nach einem freundschaftlichen Entwurf des Künstler-Architekten Herbert Maierhofer aus der Steiermark. Der gleiche Künstler konnte mit Unterstützung durch die Gemeinde die erste Kunst-Autobahn-Raststätte Deutschlands planen und in den Jahren 1996/1997 als Bauleiter realisieren. Im Jahr 2014 wurde die Fassade originalgetreu wie im Jahr 1999 frisch bemalt.
Rathaus mit Brunnen
Das Rathaus wurde 1962/63 an der früheren Gemarkungsgrenze zwischen Unter- und Oberdettingen erbaut. In den Jahren 2002/03 ist es grundlegend saniert, zeitgemäß verbessert sowie durch einen Zwischenbau und den Westtrakt erweitert worden.
Die Brunnenanlage vor dem Rathaus
Der im Jahr 2003 neugestaltete Rathaus-Vorplatz. Die Brunnenanlage nimmt Bezug auf unsere Dorfgeschichte: Ein Wasserlauf weist auf unsere Lage an der Iller hin. Der Namenszusatz "an der Iller" ist wichtig, weil es in Süddeutschland noch 8 weitere Ortschaften mit dem Namen Dettingen gibt. Ein Wasserrad-Brunnen erinnert daran, dass schon unsere Vorfahren es verstanden haben, die Kraft des Wassers gut zu nutzen. Bereits im Jahr 1516 sind zwei Getreide-Mahlmühlen auf unserer Gemarkung historisch belegt. Im 19. Jahrhundert gab es bei uns 7 mit Wasserkraft betriebene Handwerksbetriebe. Im 19. Jahrhundert lebten in unserem Dorf 23 Korbflechter, die aus Weiden Körbe aller Art hergestellt und in der Region verkauft haben. Die Körbe waren wegen Ihrer Qualität und die Dettinger als vertrauenswürdige und sympathische Menschen geschätzt. Durch die Korbmacher-Figur ist jenen tüchtigen Korbflechtern und allen Dettingern, die im Laufe der Jahrhunderte als fleißige und sympathische Menschen in unserem Dorf gelebt haben, mitten in unserem Dorf ein Denkmal gesetzt. In früherer Zeit bis Ende des 19. Jahrhunderts lebten in der Iller und in den Bächen Biber. Seit dem Jahr 2002 sind bei uns wieder Biber heimisch. Der Wasserrad-Brunnen, der Korbflechter ("Greaddamachr") und die Biber sind im Jahr 2003 von dem Münchner Künstler Dr. Alexander Henselmann entworfen und gestaltet worden. Seit dem Jahr 2004 veranstaltet der Musikverein auf dem Rathaus-Vorplatz alljährlich an einem Sonntagabend im Juli seinen beliebten Sommermusik-Abend.